Sonntag, 3. Juni 2012

Von Beruf Optimierer - "Simpatec GmbH: Eine Erfolgsgeschichte in der Region Aachen"
Der Weltkonzern Saint Gobain vertraute bereits auf das Können der jungen SimpaTec GmbH – Optimierung von kunststoffumspritzten Autofenstern war der genaue Auftrag an das technologieorientierte dreiköpfige Team. Doch was kann man sich genau unter dem komplizierten Unternehmensgegenstand "Prozess- und Bauteiloptimierung durch Simulation im Kunststoffspritzgussprozess" vorstellen?

Gespritzt und gegossen werden in erster Linie Kunststoffteile für Automobilzulieferer, aber auch Produkte aus dem alltäglichen Hausgebrauch, z.B. werden Tuben für Körpercremes mit Hilfe dieses Verfahrens hergestellt.
In Zeiten knapp bemessener Entwicklungsbudgets müssen die Hersteller neue Wege gehen, um die Entwicklungskosten möglichst niedrig zu halten. In diesem speziellen Bereich heißt die Lösung: Optimierung durch Simulation. Genau das erkannte auch Dr. Reinhard Haag und gründete 2004 die SimpaTec GmbH, die sich auf die Simulation von Spritzgussprozessen spezialisierte. Ihren Geschäftsbetrieb nahm das Start-up Unternehmen mit seinerzeit 3 Mitarbeitern im Technologiezentrum am Europaplatz Aachen auf.

Bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Produktentwicklung muss mithilfe von Simulationen eine Optimierung der Produktionsabläufe stattfinden. "Wenn man bei einem Bauteil die Qualität um nur 10% verbessert, spart man Millionen", so der Firmengründer. Der Spritzgießprozess wird durch das komplizierte Zusammenspiel zwischen Werkzeug- und Prozessbedingungen und durch die physikalischen Eigenschaften bestimmt. Bei so vielen Faktoren kommen auch erfahrene Spritzgießer an ihre Grenzen. In diesen Fällen kann eine Optimierung nur noch von Computern berechnet werden. SimpaTec ist in Deutschland, in Österreich und den Benelux-Ländern der einzige Vertragspartner des besten Simulationstools im Bereich Spritzgießen.

Daneben bietet die SimpaTec auch Dienstleistungen im Bereich Prozess- und Bauteiloptimierung an. Die Wachstumsprognosen für die Branche sehen gut aus. Gerade in der Automobilindustrie ist ein Wandel zu bemerken: Viele Teile wie Ölwannen Zylinderkopfabdeckungen oder Getriebegehäuse werden aus Gewichtsgründen vermehrt aus Kunststoff hergestellt. Sogar die teure Prototypenerstellung könnte beinahe ganz entfallen, da man die Produkte und Prozesse bereits am Computer simulieren und - wenn nötig - verbessern kann. Dr. Haag: "Die Zukunft der deutschen Industrie liegt bei hochwertigen Kunststoffteilen, die ohne Simulation nicht zu fertigen sind."

Mittlerweile ist die SimpaTec GmbH auf 7 Mitarbeiter angewachsen und gründete sogar eine Niederlassung in China. Im Studium entdeckte Dr. Haag China für sich, so dass er nach seiner Promotion als Simulationstechniker dort auch Berufserfahrung sammeln konnte. Mithilfe seiner Markt- und sogar Sprachkenntnisse erschließt er so den asiatischen Kundenkreis. Markterweiterung und Globalisierung sind somit Schlagworte, die die SimpaTec GmbH nicht nur für ihre Kunden, sondern auch für sich selbst lebt.

Autor: Mirella Feldmann, AGIT mbH

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