Sonntag, 3. Juni 2012


Cristoph Hinse
Kunststoffe 5/2012

Spritzgießsimulation. Die Vorhersagequalität der Simulationswerkzeuge wird immer besser, und immer mehr Sonderverfahren finden Eingang in die virtuelle Welt. Fast jedes neue Release verspricht verbesserte Möglichkeiten und Funktionalitäten, die Konstrukteuren und Modellbauern das Leben leichter machen sollen – so auch die Software Moldex3D in ihrer Version 11.
MeltfronttimeR11Mit dem neuen Heißkanal-Modul von Moldex3D ist es in der neuen Version R11 möglich, alle Komponenten sowie jegliche Art von Heißkanalsystemen, auch komplexe Geometrien, anschaulich und detailliert abzubilden und entsprechend den Fertigungsanforderungen anzupassen. Das nun essenziell verbesserte Modul Moldex3D Fiber sagt präzise die aus dem Spritzgießprozess resultierende dreidimensionale anisotrope Faserorientierung verstärkter Kunststoffe vorher.
Mikrozellulares Schäumen von Kunststoffen
Eine enge Entwicklungspartnerschaft zwischen CoreTech Systems, dem in Taiwan ansässigen Urheber der Simulationssoftware Moldex3D, und Trexel, Inc., dem weltweit führendem Entwickler und Vermarkter des patentierten MuCell*-Verfahrens, brachte mit Moldex3D MuCell ein aussagekräftiges Modul zur Simulation des mikrozellularen Schaumspritzgießens hervor.


Mit DoE gegen „Trial and Error“
Mit dem neuen Modul Moldex3D DOE (Design of Experiments) wurde ein Hilfsmittel entwickelt, um auf Basis vorhandener Berechnungsergebnisse schnell und systematisch – mit statistischer Versuchsplanung und ohne aufwendige „Trial and Error“-Tests – optimale Prozessparameter zu erzielen. Dafür genügt ein Minimum an manuellen Eingabedaten des Anwenders. Anschließend führt das Modul mit der Taguchi-Methode eigenständig und parallel Iterationen der Ergebnisse durch. Am Ende des Berechnungszyklus spuckt das Programm Aussagen über Qualität und Responsefaktoren¢¢ aus und schlägt ein optimiertes Prozessgefüge vor.


Simulation des Sandwich-Verfahrens
Die Co-Injektion produziert Kunststoffteile mit einer Haut- und einer Kernkomponente. Mit diesem Verfahren können Produkte mit qualitativ hochwertiger Oberfläche hergestellt werden, auch wenn als Kernkomponente minderwertige oder recycelte Materialien eingesetzt werden. Ein schöner Nebeneffekt bei Verwendung von Rezyklaten ist der Beitrag zum Umweltschutz und die merkliche Kosteneinsparung. Zudem können Oberflächen- und Kernmaterialien entsprechend der Anforderung, z.B. mit dämpfenden oder schlagfesten Eigenschaften, gewählt werden.


Schnelle reale 3D-Ergebnisse fördern die Wirtschaftlichkeit
Moldex3D R11 beinhaltet weitere Verbesserungen und neue Funktionalitäten, z.B. ein eigens entwickeltes strukturmechanisches Tool (welches auf linear-elastischen Ansätzen beruht, und relevante Informationen wie Bindenähte und Faserorientierung mit in die Berechnung einbezieht), Geometrieänderungen ohne externe CAD-Programme, neue effektive Vernetzungsmöglichkeiten mit höherer Qualität der Berechnungsmodelle sowie die Darstellung der Formfüllung mittels Tracer-Partikel. Erstmals ist es nun möglich, das Strömungsverhalten des Temperiermediums innerhalb der Spritzgießsimulation mittels echter 3D CFD-Analyse komplett dreidimensional zu simulieren und entsprechend den Anforderungen zu optimieren. Des Weiteren kann nun die Kristallisation in 3D während des Füllens sowie in der Nachdruck- und Kühlphase simuliert und visualisiert werden. Reale dreidimensionale Aussagen hinsichtlich Deformation von Einlegeteilen aufgrund des Fülldrucks erlauben effektivere Optimierungsmaßnahmen des Spritzgießprozesses (Kernversatz).



Interessiert? Sprechen Sie uns sehr gern an.
Wir bedanken uns für die sehr angenehme Zusammenarbeit mit Herrn Doriat und dem Team der Fachzeitschrift Kunststoffe des Carl Hanser Verlages.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen