Cristoph Hinse
Kunststoffe 5/2012
Spritzgießsimulation. Die Vorhersagequalität der
Simulationswerkzeuge wird immer besser, und immer mehr Sonderverfahren
finden Eingang in die virtuelle Welt. Fast jedes neue Release verspricht
verbesserte Möglichkeiten und Funktionalitäten, die Konstrukteuren und
Modellbauern das Leben leichter machen sollen – so auch die Software Moldex3D in ihrer Version 11.

Mit dem neuen Heißkanal-Modul von
Moldex3D
ist es in der neuen Version R11 möglich, alle Komponenten sowie
jegliche Art von Heißkanalsystemen, auch komplexe Geometrien,
anschaulich und detailliert abzubilden und entsprechend den
Fertigungsanforderungen anzupassen. Das nun essenziell verbesserte Modul
Moldex3D Fiber sagt präzise die
aus dem Spritzgießprozess resultierende dreidimensionale anisotrope
Faserorientierung verstärkter Kunststoffe vorher.
Mikrozellulares Schäumen von Kunststoffen
Eine enge Entwicklungspartnerschaft zwischen CoreTech Systems, dem in Taiwan ansässigen Urheber der Simulationssoftware
Moldex3D, und Trexel, Inc., dem weltweit führendem Entwickler und Vermarkter des patentierten MuCell*-Verfahrens, brachte mit
Moldex3D MuCell ein aussagekräftiges Modul zur Simulation des mikrozellularen Schaumspritzgießens hervor.
Mit DoE gegen „Trial and Error“
Mit dem neuen Modul
Moldex3D DOE
(Design of Experiments) wurde ein Hilfsmittel entwickelt, um auf Basis
vorhandener Berechnungsergebnisse schnell und systematisch – mit
statistischer Versuchsplanung und ohne aufwendige „Trial and
Error“-Tests – optimale Prozessparameter zu erzielen. Dafür genügt ein
Minimum an manuellen Eingabedaten des Anwenders. Anschließend führt das
Modul mit der Taguchi-Methode eigenständig und parallel Iterationen der
Ergebnisse durch. Am Ende des Berechnungszyklus spuckt das Programm
Aussagen über Qualität und Responsefaktoren¢¢ aus und schlägt ein
optimiertes Prozessgefüge vor.
Simulation des Sandwich-Verfahrens
Die Co-Injektion produziert Kunststoffteile mit einer Haut- und einer
Kernkomponente. Mit diesem Verfahren können Produkte mit qualitativ
hochwertiger Oberfläche hergestellt werden, auch wenn als Kernkomponente
minderwertige oder recycelte Materialien eingesetzt werden. Ein schöner
Nebeneffekt bei Verwendung von Rezyklaten ist der Beitrag zum
Umweltschutz und die merkliche Kosteneinsparung. Zudem können
Oberflächen- und Kernmaterialien entsprechend der Anforderung, z.B. mit
dämpfenden oder schlagfesten Eigenschaften, gewählt werden.
Schnelle reale 3D-Ergebnisse fördern die Wirtschaftlichkeit
Moldex3D R11 beinhaltet weitere
Verbesserungen und neue Funktionalitäten, z.B. ein eigens entwickeltes
strukturmechanisches Tool (welches auf linear-elastischen Ansätzen
beruht, und relevante Informationen wie Bindenähte und Faserorientierung
mit in die Berechnung einbezieht), Geometrieänderungen ohne externe
CAD-Programme, neue effektive Vernetzungsmöglichkeiten mit höherer
Qualität der Berechnungsmodelle sowie die Darstellung der Formfüllung
mittels Tracer-Partikel. Erstmals ist es nun möglich, das
Strömungsverhalten des Temperiermediums innerhalb der
Spritzgießsimulation mittels echter 3D CFD-Analyse komplett
dreidimensional zu simulieren und entsprechend den Anforderungen zu
optimieren. Des Weiteren kann nun die Kristallisation in 3D während des
Füllens sowie in der Nachdruck- und Kühlphase simuliert und visualisiert
werden. Reale dreidimensionale Aussagen hinsichtlich Deformation von
Einlegeteilen aufgrund des Fülldrucks erlauben effektivere
Optimierungsmaßnahmen des Spritzgießprozesses (Kernversatz).
Interessiert? Sprechen Sie uns sehr gern an.
Wir bedanken uns für die sehr angenehme Zusammenarbeit mit Herrn Doriat und dem Team der Fachzeitschrift
Kunststoffe des Carl Hanser Verlages.